Ein typischer Normalo im Alltagsdschungel

Die Firma, in der ich arbeite, entwickelt sich vom ehemaligen Startup so langsam zum Konzern. Ich verfolge die Entwicklung seit gut zehn Jahren hautnah mit und muss sagen, dass mir der Laden früher deutlich besser gefallen hat. Damals war noch Raum für kreative Softwareideen, die heute einfach nicht mehr möglich sind. Man konnte machen, sich auch mal kurzerhand mit der Fachabteilung zusammen setzen und auf kurzem Weg eine sinnvolle Neuerung in die Software integrieren. Heute schafft man es gar nicht mehr zur Fachabteilung. Diese müssen nämlich eine Projektidee einem Improvementboard einkippen. Über diesen Ideen brütet dann ein (zumeist fachfernes) Gremium, welche denn in den nächsten Monaten/Jahren angegangen werden sollen. Nach dieser Entscheidungshilfe wird mit Hilfe eines riesigen -extern angestellten- Projektapparats eine ursprünglich kleine Idee zu einem Riesen Monster aufgeblasen, indem man dort nämlich versucht, möglichst viele Wins hineinzubauen. Und die Umsetzung erfolgt ...

Ich kenne das zumindest so: Wenn ich in einen Raum komme und jemand befindet sich darin, dann wünsche ich einen "guten Morgen". Ob ich das so meine oder nicht, das ist in dem Moment ja völlig egal. Aber ich tue es. Anders meine Kollegen. Wenn ich hier im Office sitze und vor mich hin werkle und die Kollegen kommen Stück für Stück rein...da grüßt dich kein Mnesch. Und obwohl es meinen Tag kein Stück ändert, ob die Leute mich nun grüßen oder eben nicht, geht es mir irgendwie voll auf dem Ar*** dass sie es nicht tun. Gegrüßt wird eigentlich nur, wenn die Kollegschaft im Laufe des Tages irgendwas von mir will. Naja, das hat ja auch was von Konstanz....